Mehr Höhenmeter, mehr Hitze und mehr Sand auf der Strecke als der Veranstalter des Adventure Marathons in der Beschreibung angekündigt hat. Der Petra-Marathon ist ein Bergmarathon (1.200 Höhenmeter) bei mehr als 30° Celsius, der zu 40 Prozent auf Sand- und Schotterpisten in der Wüste zurückzulegen ist. Für viele Teilnehmer ist das zu viel. Sie geben auf oder schaffen die Durchgangszeiten nicht.
Eine mit mir laufende Britin bekommt bei Kilometer 30 Krämpfe, dass sie nicht mehr aufstehen und schon gar nicht laufen kann. Bis sie Beduinen mit einem Pick-Up-Geländewagen zur Ambulanz bringen, verlieren ein indischer Laufkollege und ich 45 Minuten. Die Landschaft entlang der Laufstrecke – bizarre Felsformationen in unterschiedlichsten Farben – entschädigt die selbst für erprobte Marathonläufer sehr großen Strapazen.
Bereits um 5.30 Uhr gehen die Läufe vom Petra-Besucherzentrum durch den Siq, eine spektakuläre 1.200 Meter lange tiefe und enge Schlucht, die von bis zu 80 Meter langen senkrechten Felswänden eingefasst ist, zum Start. Dieser ist in der lange vergessenen antiken Stadt Petra, die durch ihre in den Felsen geschlagenen Felsgräber mit wunderbaren Fassaden weltbekannt ist.
Vorbei an den Königsgräbern, der Fassadenstraße und dem Theater, das bereits die Nabatäer, die die Stadt vor 2.100 Jahren gebaut haben, errichtet haben, geht der Lauf aus dem archäologischen Park in das Wadi Araba, wo man das Leben der Beduinen laufend miterlebt. Ziegen, Esel und Kamele wie auch viele Hunde sind entlang der Route ständige Begleiter.
Besonders herausfordernd sind die sehr steilen Anstiege und ebensolche steilen Passagen bergab.
Im Ziel im Besucherzentrum Petra ist jeder Finisher glücklich über das einmalige Lauf-, Kultur- und Naturerlebnis.