Sahara – Marathon / Algerien (2)

25.2.2002

Das Rennen startet nach einer kleinen Zeremonie in Smara um 9.00 Uhr Ortszeit,  wo der AIMS vermessene Kurs zunächst nach Süden in die Weite der Wüste mit  lockerem Sand und festeren Pisten nach Aosert geht. Von dort führt die Strecke  auf der sandigen Verbindungspiste über Täler und Plateaus bis zur Ziellinie in  L’Ayoun. Alle 3 km gibt es Wasserstationen. In größeren Abständen sind  medizinische Stützpunkte eingerichtet, vor allem aber in Aosert und in Smara.

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Wie Ameisen erscheinen die Läufer in der Wüste.

Die Strecken sind mit weiß gekalkten Steinhaufen gut markiert. Nicht wenige  kommen jedoch zu Sturz, andere müssen aufgeben. Die Bestzeit des Italieners  Vincenco Castellano mit 3:13 Stunden ist daher bemerkenswert. Platz 2 belegte  ein saharawischer Läufer Sidahmed Bani mit 3:23 Stunden vor dem Portugiesen  Hamdi Baiha mit 3:27 Stunden. Mit 4:09 Stunden komme ich als 32. von 141, die  den Marathon beenden, ins Ziel. In meiner Altersklasse bedeutet das Platz 7. Die  Läufer wurden von Gastfamilien betreut.

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Nach 21 Kilometern geht es durch das Lager Aosert.

Läufer sollten mitbringen: Unbedingt eine Kopfbedeckung, Strümpfe zum  Überziehen über die Laufschuhe, einen Rucksack oder Gürtel mit ¾ Liter  Wasserbehälter und einen Signal-Spiegel. Im Falle eines Sandsturmes müssen die  Läufer anhalten und dürfen nicht weiterlaufen. Sie werden dann von Hilfsteams  aufgenommen, welche an der Strecke entlang patrouillieren. 4 Tage verbringen die  Läufer in großen Beduinen Zelten und Lehmhütten.

Bei 35°C bei Kilometer 30 nach 2 Stunden 50 Laufzeit.

Bei 35°C bei Kilometer 30 nach 2 Stunden 50 Laufzeit.

Der Sahara-Marathon soll nach dem Wunsch der Veranstalter eine neue Qualität  eines Lauf-Events bringen.

Mit 4:09 Stunden im Ziel in L´Ayoun. Platz 32 von 141, die das Ziel erreichen, Platz 7 in meiner Klasse.

Mit 4:09 Stunden im Ziel in L´Ayoun. Platz 32 von 141, die das Ziel erreichen, Platz 7 in meiner Klasse.

Es vereinigt sich hier die Unterstützung eines der ärmsten Völker dieser Erde  mit der Absicht der Läufer in einer ungewöhnlich harten Auseinandersetzung mit  sich selbst und der Laufstrecke.

Im Quartier bei einer der unzähligen Teezeremonien.

Im Quartier bei einer der unzähligen Teezeremonien.

Hohe Ansprüche, denen sich die Veranstalter auch in den nächsten Jahren  stellen wollen!

Genächtigt wird im Schlafsack am Boden bei relativ kalten Wüstennächten.

Genächtigt wird im Schlafsack am Boden bei relativ kalten Wüstennächten.

Der saharawische Präsident Mohamed Abdel Azziz überreicht mir persönlich meine Urkunde

Der saharawische Präsident Mohamed Abdel Azziz überreicht mir persönlich meine Urkunde

 

 

 

 

Sahara-Marathon/Algerien (1)

25.2.2002

Sahara

Ein Marathon in der Sahara bei mehr als 30°Celsius zugunsten der  Flüchtlingskinder der Saharawis mit 200 Startern aus 12 Nationen.

Am Nationalfeiertag

Am Nationalfeiertag

Höhepunkt des 26. Nationalfeiertages der Demokratischen Arabischen Republik  Sahara (DARS) am 26.2.2002 war der Besuch des algerischen Präsidenten Boutiflika im Flüchtlingscamp Smara. Erstmals kam ein fremdes Staatsoberhaupt in das Lager. Die Freude bei den Saharawis war riesengroß, ihr Alltag ist sonst trostlos.

Vier Flüchtlingslager und ein paar Flachbauten im südwestlichen Eck von  Algerien mitten in der unwirtlichen Wüste. Das ist die Demokratische Arabische Republik Sahara. Hier lebt Präsident Mohamed Abdelaziz mit 200.000 Bürgern und einer schwer bewaffneten Armee seit 1976.

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Im Flüchtlingslager Smara wohnen die Läufer 4 Tage bei den Saharawis

Damals hat Marokko ihnen ihr Land genommen, nachdem Spanien seine vormalige  Kolonie Spanisch Westsahara in die Unabhängigkeit entlassen hatte. Die  Demokratische Arabische Republik Sahara ist der einzige Staat der Welt, der sich  vollständig auf dem Gebiet eines anderen Staates befindet: im algerischen Exil.  Sie ist auch der einzige Staat, der keine Flugzeuge besitzt, aber Piloten  ausbilden lässt.

Kontakt zu den rund 100.000 Saharawis, die nicht geflohen sind und noch in  ihrem Heimatland leben, ist unmöglich. Inzwischen teilen sie ihr Land mit  300.000 Marokannern, die im Gefolge der Invasion ins Land geführt wurden.

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Die österreichische Fahne hilft uns, unser Quartier zu finden.

Kontakt zur Außenwelt gibt es über Tindouf, einer heruntergekommenen algerischen Garnisonsstadt mit einem kleinen Flughafen.

Hier kommen auch 200 Läufer und Läuferinnen aus den USA, Kanada Portugal, Spanien, Frankreich, Schweiz, Deutschland, Niederlande, Italien, Polen und 19 aus Österreich an, um mit algerischen und saharawischen Lauffreunden am 2. Saharamarathon am Vortag des Nationalfeiertages teilzunehmen. Ein Marathon, an dem der Präsident persönlich die Siegerehrung vornimmt, der auf das Schicksal der Flüchtlinge aufmerksam macht und den Kindern Hilfe bringt.

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Auch der ORF berichtet über den Marathon

Denn der Marathon ist der sportliche Höhepunkt der Republik, obwohl es nur  wenige Saharawis verstehen können, dass man bei der Gluthitze (35°C beim  Zieleinlauf) 42,2 Kilometer laufen kann. Die Saharawis selbst zogen zwar viele  hundert Jahre lang mit ihren Kamelen, ihren Viehherden und allem Hab und Gut  durch Nordafrikas Wüste, laufen im Wüstensand ist ihnen jedoch fremd.

Sie lebten in Zelten und schickten ihre Karawanen von Marokko bis tief in den  Süden nach Mali und in den Senegal.

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Die Organisatoren  planen bereits für den 26.2.2003 den 3. Sahara-Marathon.

1884 deklarierte Spanien ihr Land zur spanischen Kolonie, 1975 als die  Spanier ihre Kolonialherrschaft beendeten, marschierten Marokko und Mauretanien  in die Westsahara ein. Statt Unabhängigkeit erlebten die Saharawi Krieg und  Vertreibung und warten seither auf eine Rückkehrmöglichkeit. Ein 1991 von der UNO vereinbartes Referendum über die Unabhängigkeit hat bis  heute nicht stattgefunden; eine Autonomie für die Westsahara innerhalb Marokkos  lehnen die Saharawis und deren politische Vertretung, die Frente Polisario, ab. Niemand weiß, wie dieser Konflikt mit 200.000 Flüchtlingen, die seit mehr als  25 Jahren mitten in der Wüste ohne Beschäftigungsmöglichkeit ihr Dasein fristen  und ausschließlich von Hilfsgütern leben, enden wird. Noch gibt es ein  UNO-Mandat, das den labilen Frieden sicherstellt.

Der Saharamarathon wurde erstmals im Februar 2001 durchgeführt. Er ist ein  Projekt der „Shelter for Life“, und der „National Union of Saharawi Women“ und  soll die dort lebenden Flüchtlinge und Flüchtlingskinder in ihren  Lebensbedingungen unterstützen. Inzwischen hat sich das Saharawi-Olympic-Komitee  gegründet, mit dem Ziel 2004 in Athen an den olympischen Spielen teilnehmen zu  dürfen und so auf ihre schwierige Lebenssituation hinweisen zu können. Die Wüste  Sahara – mit 9 Mill. km2 die größte Wüste der Erde mit lockerem Sand,  Vulkansteinen, Hügeln, Tälern, Salzwasser-Seen und Temperaturen von 0 Grad bis  60 Grad – Ort des Sahara-Marathons. Im Bereich der West-Sahara Flüchtlings-Lager  Smara, Aosert, Dakhla, und L’Àyoun wird gelaufen.

>Mit Damenstrümpfen über den Laufschuhen versuche ich, meine Laufschuhe sandfrei zu halten.

>Mit Damenstrümpfen über den Laufschuhen versuche ich, meine Laufschuhe sandfrei zu halten.

Und hier geht es weiter…

Mt. Everest Challenge Marathon (3)

4. Tag

Die 4. Etappe startet in Rimbik. Zuerst kommt ein steiles Bergabstück, später jedoch müssen wir ebenso steil wieder bergauf. Diese Etappe geht auf der gegenüberliegenden Talseite in Palmajua zu Ende. Man hat dabei einen schönen Blick auf die terrassenartig angelegten kleinen Felder, die bereits in dem bis 1975 bestehenden Königreich Sikkim liegen, das heute zu Indien gehört. Ich werde diesmal nur 15., da der Marathon noch zu sehr in meinen Beinen steckt

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5. Tag

Von Palmajua geht es 10 km stark bergauf, danach auf 18 km bergab. Man läuft beinahe ausschließlich durch Wälder. Mit dem Gedanken fast schon im Ziel, stürze ich leider ca. 3 km vor der „Finish-Line“. Bei dem Sturz ziehe ich mir schmerzhafte

Verletzungen am Knie und an beiden Handflächen zu. Ich komme mehr humpelnd als laufend als 16. nach Maneybhanjang, wo wir vor 5 Tagen gestartet waren, ins Ziel. 100 Meilen auf extremen Strecken mit mehr als 6.000 Höhenmetern sind geschafft!

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Im Ziel freuen sich die 37 Teilnehmer, die die 100 Meilen in 5 Tagen geschafft haben.

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Ich war knapp über 20 Stunden unterwegs und wurde damit 12. von 37 Teilnehmern, die die 160 km bewältigt haben. Sieger wird Michael Wardian mit genau 15 Stunden, der Letzte, Dr. M. V. Gopinath, ein indischer Arzt benötigt mehr als 38 Stunden. Der deutsche Vorjahressieger Stefan Schlett, der einige Ultraweltrekorde und deutsche Rekorde (1.000 km und 2.000 km) hält und in Österreich den Lauf vom Boden- zum Neusiedlersee (749 km in 5 Tagen und 3 Stunden) gewonnen hat, wurde heuer mit 17 Stunden nur Vierter. Eine schöne Siegerehrung bildet den Abschluss dieser einzigartigen Laufveranstaltung.

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Der Kanchenjunga an der nepalesisch-indischen Grenze, der 3.-höchste Berg der Welt

Nach eintägiger Erholung fahre ich mit 2 Briten und 2 Sherpas mit einem Jeep noch nach Yuksom im Sikkim und gehe von dort in 2 Tagen über Dzongri (4.030m ) auf meinen 1. Fünftausender, den Gochela (5.002 Meter). Dieser liegt direkt vor dem Kanchenjunga (8.598m). Danach geht es über Bagdogra nach Delhi (+32°C), wo ich einige Tage verbringe, um dann nach Wien (-1°C) zu fliegen.

 Kurze Länderinformation Nepal

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In Jaipur (Indien) muss nicht gelaufen werden, auch Elefanten bewegen sich schnell

Parlamentarische Monarchie (seit 1990) 147.181 km2 22,8 Mio. Einwohner (1998) Hauptstadt: Kathmandu (600.000 Einwohner) Analphabeten: 62 % (1998) BSP pro Einwohner: 217 US Dollar (1998) 90 % der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft

Nach der Ermordung von König Birendra (Juni 2001) ist die Lage noch instabiler geworden. Extremistische Maoisten, oftmalige Regierungswechsel, zahlreiche Streiks und die Armut machen Nepal zu einem der am wenigsten entwickelten Länder der Erde.

10 Tage nach dem Lauf brechen in Nepal schwere Unruhen aus. Allein an einem Tag werden 280 Menschen von maoistischen Rebellen getötet. Der Ausnahmezustand wird verhängt.

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Das Taj Mahal in Agra, eines der schönsten Bauwerke unseres Planeten.

Größte demokratische Republik der Welt (seit 1950), (Bundesstaat mit 28 Bundesstaaten und 7 Unionsterritorien) 3.280.483 km2 (Nr. 7 der Welt) 990 Mio. Einwohner (2000) – (Nr. 2 der Welt) Hauptstadt: New Delhi (14 Mio. Einwohner) Analphabeten: 38 % (1998)

Beim für Indien und Nepal zuständigen Botschafter Dr. Herbert Traxl und seiner Gattin in der österreichischen Botschaft in Neu Delhi

Beim für Indien und Nepal zuständigen Botschafter Dr. Herbert Traxl und seiner Gattin in der österreichischen Botschaft in Neu Delhi

BSP pro Einwohner: 440 US Dollar (1998)
60 % der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft
Premierminister Atal Behari Vajpayee regiert mit 71 Ministern. Religiös motivierte Unruhen und Anschläge (Hindu- Kastenkriege, Moslems contra Hindu und Sikhs) und der ungelöste Kashmirkonflikt mit Pakistan sind die Hauptprobleme.

Die "Trophäe", die alle bekommen, die die 160 Kilomenter schaffen.

Die „Trophäe“, die alle bekommen, die die 160 Kilomenter schaffen.

 

 

Mt. Everest Challenge Marathon (2)

2. Tag

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Die Nepali empfangen die Läufer sehr freundlich

Um 5.00 Uhr beginnt der 2. Tag mit einem einzigartigen Naturschauspiel.  Lhotse (8.511 m), Mount Everest (8.848 m) und Makalu (8.481 m), genannt die  „drei Schwestern“ und der Kanchenjunga (8.598 m) tauchen in der Morgensonne auf.  Diese 4 der 5 höchsten Berge der Welt sind nur hier auf einen Blick zu sehen –  es fehlt nur der K2 (8.611m). Der Kanchenjunga – auf Grund seiner Nähe – und  auch der Makalu erscheinen höher als der Mount Everest.

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Sandhakpu (3.636 m), Ziel der 1.Etappe nach 2.800 Höhenmetern.

Um 6.30 Uhr wird gestartet, da die Gipfel um 10.00 Uhr wieder hinter einer  Wolkendecke verschwinden. So sind sie bei der heutigen Etappe meine ständigen  Wegbegleiter und stimmen mich euphorisch. Da dieser Anblick so gigantisch schön  ist, werden auch am 3. Tag die ersten 29 Kilometer hier auf 3.600 bis über 3.800  Meter gelaufen.

Am Start zur 2. Etappe.

Am Start zur 2. Etappe.

3. Tag

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Während meine Wasserflasche alle 5 Kilometer von Sherpas gefüllt wird, mache ich Fotos wie hier von Lhotse, Mt. Everest und Makalu.

Wilde Yaks (Anm.: das sind bis zu 2 m große, zottige Rinder – vom Aussterben  bedroht) kreuzen die Strecke, die teils in Nepal und teils in Indien im  unbewohnten Sandakphu Nationalpark liegt. Als 11. beende ich dieses Teilstück,  bei dem es ständig bergauf und bergab geht, nach 3 ¾ Stunden. Zwei blaue  Zehennägel bleiben ein schmerzhaftes Andenken an diese Etappe.

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Yaks sind als Lasttiere bis in sehr hohe Lagen im Einsatz.

Mit 70 Kilometern und 3.800 Höhenmetern in den Beinen gehen wir wieder um  6.30 Uhr an den Marathonstart. Es herrscht kaltes Wetter bei bester Sicht. Bis  Kilometer 29 begleitet uns diese einzigartige Naturkulisse der schneebedeckten  8.000er Gipfel. Die Luft ist dünn und verursacht bei mir ein starkes  Herzklopfen, das mir bis dahin bei Läufen unbekannt war. Es geht jedoch weiter  und nach Kilometer 29 unglaublich steil bergab. Es folgen 7 Kilometer auf einer  nicht ungefährlichen Strecke, wo man schwindelfrei und trittsicher sein muss,  1.400 Meter talwärts.

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Die Laufstrecke ist sehr gut markiert.

Die letzten 5,2 Kilometer nach Rimbik (2.300 m) geht es dann bergauf. Als 10.  beende ich mit 5 Stunden und 28 Minuten genau 2 ½ Stunden über meiner  schnellsten Marathonzeit diesen mit Abstand anstrengendsten meiner bisherigen 33  Marathonläufe. Ein Hügel nach Phulet nach 20 Laufkilometern bildet den absoluten  Höhepunkt. Man ist hier den Gipfeln am nächsten und möchte am liebsten staunend  stehen bleiben.

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Selbst kleinste Flächen werden auf den steilen Hängen bebaut.

Todmüde falle ich sofort nach dem Laufende in der Tenzing–Lodge  in Rimbik, die Verwandte des Sherpas Tenzing Norgay betreiben, der mit Sir  Edmund Hillary 1953 die Erstbesteigung des Mount Everest geschafft hat, ins  Bett. Der Sieger heißt wieder Michael Wardian mit neuem Streckenrekord (4  Stunden und 17 Minuten), die letzten Läufer kommen nach 12 Stunden ins Ziel.

Trotz aller Strapazen während des Laufes dominieren für mich natürlich die  Eindrücke dieser überwältigenden Bergwelt. Alle Leiden in Grenzen gehalten hat  für mich auch die Freundlichkeit der Nepali, die in diesen Dörfern mit ihren  kleinen Klöstern und Buddha-Statuen leben. Vor allem die Bergwelt von Nepal,  Sikkim, Tibet, Bhutan und Indien bleibt für immer ein unauslöschlicher Eindruck  dieses Marathons.

Hier geht’s weiter…

 

Mt. Everest Challenge Marathon (1)

(Nepal/Indien)
6.11.2001

Als den schönsten Marathon der Welt („world´s most beautiful marathon“)  bezeichnetEverest das weltweit führende Laufmagazin „Runner´s World“ den „Mt. Everest  Challenge Marathon“, der sowohl in Nepal als auch in Indien gelaufen wird und  heuer am 6. November zum 7. Mal Laufbegeisterte, Extremsportler und Bergsteiger  aus neun Nationen (USA, Südafrika, Großbritannien, Deutschland, Schweiz,  Österreich, Niederlande, Hongkong und Indien) angelockt hat. (nur für erfahrene  Marathonläufer empfehlenswert, TOP-Organisation)

Sherpas auf der  Laufstrecke – im Hintergrund der Kanchenjunga (8.598 m)

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Der Marathon bildet die 3. der 5 Etappen des „HIMALAYAN 100 MILE STAGE RACE“  (Anm.: 1 Meile entspricht genau 1,6093 km).

Die Anreise erfolgt über Delhi und Bagdogra mit dem Flugzeug, danach mit  Kleinbussen nach Mirik bei Darjeeling (liegt auf 2.185m Seehöhe), wo der  höchstgelegene, jährlich stattfindende Marathon sein Basisquartier hat.

Genächtigt wird aber auch in Sandakphu und Rimbik in Sherpa-Lodges (das sind  einfache Steinhütten).

Lhotse, Mt. Everest  und Makalu sind auf der2. und 3. Etappe (Mt. Everest-Challenge Marathon) gut  sichtbar.

 

 

Die Eindrücke auf den 5 Etappen bestätigen, dass vor allem die 3 ersten  Etappen das Prädikat „außerordentlich und einmalig“ verdienen und der Marathon  tatsächlich der schönste ist, den ich bisher kennen gelernt habe.

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Krone Bunt vom 30. Dezember 2001

1. Tag
An der  nepalesisch-indischen Grenze besteht für alle Teilnehmer Ausweis-Pflicht.

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Wenige Minuten vor dem Start zur 1. Etappe mit 2.800 Höhenmetern.

Everest_5Nach einer kurzen tibetanisch-buddhistischen Zeremonie könnte dieser 160  Kilometerlauf nicht brutaler beginnen. Sofort nach dem Start in Maneybhanjang  sind auf 8 Kilometern mehr als 1.000 Höhenmeter zu bewältigen, dann geht es 600  m steil bergab, danach wechseln An– und Abstiege, bevor es die letzten 6  Kilometer nochmals steil bergauf geht („Without sweat, no sweets“– also: „Ohne  Fleiß, kein Preis“– hat jemand auf den Fels gepinselt). Mehr als 2.800  Höhenmeter sind bis zum Ziel in Sandakphu (3.636 m) zu schaffen. Das Wetter  wechselt ständig, Sonne beim Start (+ 20°C), dichter Nebel beim Lauf (+10°C), in  der Nacht dann minus 10°C. Die Nepali, die hier auf beiden Seiten der Grenze  äußerst bescheiden leben, sind sehr freundlich. Nach über 5 Stunden größter  Kraftanstrengung beende ich als 12. die 1. Etappe. Ein US-Laufprofi, Michael  Wardian, der schon viele Marathons und 100-Kilometerläufe gewonnen hat, wird  Erster (seine Siegerzeit: 4 Stunden), die letzten Läufer kommen nach 10 Stunden  im Dunkeln ins Ziel.

Eines haben alle Läufer, egal ob der Sieger, ich oder der Letzte, gemeinsam:  Nach der Zielankunft kriechen alle in den Sherpa-Lodges sofort in ihre  Schlafsäcke. Fast alle werden dann von Schüttelfrost gebeutelt. Der Grund dafür  ist der rasche Aufstieg. Viele klagen deswegen auch über Kopfschmerzen.

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