Rotterdam, 16.4.2000

Rotterdan_2000

Holland ist das Land der Radfahrer. Und dort, wo das Rad im Verkehr  dominiert, wird auch der glatteste und sauberste Asphalt angelegt. Und so gilt  Rotterdam als einer der schnellsten Kurse der Welt. Hinzu kommt natürlich, dass  die Stadt sehr flach ist.

Belanyeh Densimo aus Tansania hat mit 2:06:50 (1988) Rotterdam 10 Jahre in  den Besitz des Marathon-Weltrekords gebracht.

Die Veranstalter gehen mit der Startzeit 13 Uhr Mitte April ein Risiko ein.  Im Allgemeinen herrscht auf dem weiten Rund zwischen City, Zuiderpark und den  Häfen an der Maas, 30 km von der Nordsee entfernt, kühles, mildes Wetter mit  wenig Wind. Der höchste Punkt der Strecke ist die Willemsbrücke mit 13,5 m über  Meeresspiegel, der tiefste Punkt im Süden Rotterdams im Zuiderpark liegt 6,5 m  unter Meeresspiegel. 2000 laufe nicht nur ich hier. Auch Michael Buchleitner  versucht den österreichischen Uralt-Marathonrekord (1986) von Gerhard Hartmann  (2.12.22) auf dieser schnellen Strecke zu brechen, scheitert jedoch knapp.

Fazit: Empfehlenswert, jedoch wenig Stimmung

Berittene Polizei nach dem Zieleinlauf trennt die Läufer vom Publikum

Berittene Polizei nach dem Zieleinlauf trennt die Läufer vom Publikum

Berlin, 26.9.1999

Berlin_1999

Der Start vor dem Ernst-Reuter-Platz ist ideal mit einer langen breiten Geraden  an der Siegessäule vorbei und bei 3 km das Brandenburger Tor. Highlights auf der  Strecke sind die klassizistischen Bauten der Magistrale „Unter den Linden“, der  Dom, der Fernsehturm, das Schöneberger Rathaus, die Schlossstraße in Steglitz  und der „Wilde Eber“ bei km 35 Dahlem. Hier jubeln jeweils Zigtausende  Zuschauer. Und natürlich die tolle Stimmung am Schluss auf der letzten Meile,  dem Kurfürstendamm. Berlin hat auch den besten völlig abgesperrten Zielraum der  Welt, wo die Läufer nach Empfang ihrer Medaille verpflegt werden, sich massieren  lassen können und in Zelten warm duschen können.

Nieselregen erschwert den Lauf in der neuen deutschen Hauptstadt

Nieselregen erschwert den Lauf in der neuen deutschen Hauptstadt

Hamburg, 25.4.1999

Hamburg_1999

Um 9 Uhr gibt es einen Trial-Start in der Nähe des Messegeländes mit den Gruppen A, B, C. Schon nach einem knappen Kilometer treffen sich die Gruppen wieder und laufen dann zusammen auf der Reeperbahn. Weil es so schön ist, wird die Amüsiermeile gleich zweimal passiert. Hier treffen sich tatsächlich Übriggebliebene und Frühaufsteher und werden zu Marathon-Fans. Die in die Welt gesetzten Fotos von leicht bekleideten Damen des horizontalen Gewerbes an der Strecke waren allerdings von einem Hamburger Boulevardblatt gestellt worden. Bei km 8 in Othmarschen wird der westlichste Teil der Strecke erreicht, dann geht es über die feine Elbchaussee zurück zur Reeperbahn, die die Läufer bei km 12 verlassen. Nach einem Rechtsschwenk Riesenjubel von einer dicht besetzten Brücke. Dann geht es zu den Landungsbrücken, die Elbe und die Altstadt werden gestreift. Entgegen dem Uhrzeigersinn geht es durch die Innenstadt, bis bei km  17,5 die Außenalster erreicht wird. Bis zum Halbmarathon-Punkt führt der Kurs idyllisch am Wasser vorbei. Landeinwärts geht es nach Barmbek und in den Hamburger Norden. In Ohlsdorf bei km 31 wird der nördlichste Punkt der Strecke erreicht.

Und überall ist Leben auf der Strecke, selbst Büro-Vorstädte füllen sich mit Menschen. Alsterdorf und die große Alsterkrugchaussee werden passiert, das feine Eppendorf. Bei km 38 hat die Außenalster die Läufer wieder. Hier kann man atmen, dichter Baumbestand sorgt für Sauerstoff. Ehrwürdige Villen links und die Außenalster mit ihren Booten rechts. Dann geht es den letzten Kilometer unmerklich, aber stetig bergan. Der Fernsehturm an der Karolingenstraße scheint so nahe, er will aber nicht näher kommen. Aber hier stehen die Fans besonders dicht. Direkt vor der Messe das Ziel.

Ein schneller Kurs, den ich in 3.07.28 mit 14.007 anderen Marathonis beende und der mir besonders gefallen hat.

Fazit: Sehr empfehlenswert, großartige Stimmung

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