Athen, 1.11.1998

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Kehrt man zu den „Quellen“ des Marathonlaufs zurück, dann befindet man sich in einem kleinen Ort namens Marathon. Tafeln künden dort von der Schlacht von Marathon im Jahre 490 vor Christus, als die Athener ziemlich unerwartet die Perser besiegten und dabei nur 192 Gefallene in Kauf nehmen mussten. Der athenische Feldherr Miltiades wies die Perser auch ohne Hilfe der Spartaner in die Schranken. Laut Herodot sind 64000 Perser auf dem Schlachtfeld gefallen, wurden aber von der Flotte nur sieben Schiffe zerstört, so dass die Perser in einigermaßen geordnetem Rückzug von der Bucht von Marathon um das Kap Sounion segeln konnten. Das siegreiche Heer eilte so schnell wie möglich zurück in die Stadt, um sie zu schützen, wenn man will, in einem Marathonlauf. So beschreibt der griechische Geschichtsschreiber Herodot die Szene. Kein Wort von einem Boten, wie es der Syrer Lukian 650 Jahre später beschreibt. Jener Philippides, Pheideippes oder Pheidippides soll auf dem Marktplatz von Athen tot zusammengebrochen sein nach dem Ausruf: „Wir haben gesiegt!“

Von Marathon folge ich der angeblichen Fährte von Philippides. Unvergessen bleibt mir mein Zieleinlauf in das marmorne Stadion der Olympischen Spiele 1896. Auch 2004 endete hier der Marathonlauf auf der klassischen Strecke bei der Olympiade.

Fazit: Wenig empfehlenswert, schlechte Luft und schlechte Organisation.

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Jungfrau-Marathon, 6.9.1997

Jungfrau1997Der Marathon mit 1.823 Meter Höhenunterschied und 300 Meter Gefälle auf 42,2 Kilometer ist ein sehr anspruchsvoller Berglauf, es gibt keinen anderen Marathon in Europa mit vergleichbaren Dimensionen. Belohnt wird man mit einem fantastischen Panorama, dem berühmtesten Dreigestirn der Alpen – Eiger, Mönch und Jungfrau im Berner Oberland (Schweiz).

Die ersten 25 Kilometer durch Interlaken sowie einige Orte und Bergdörfer bis hin zum 300 Meter hohen Staubbach-Wasserfall sind noch relativ flach. Danach geht es über steile Bergpfade und durch die weiße Moräne des Eisgletschers zum höchsten Punkt der Strecke auf rund 2.000 Metern – oberhalb der Skigebiete und der Baumgrenze.

Der letzte Kilometer führt anschließend über 100 Höhenmeter bergab zur Ziellinie, von dort bietet sich ein atemberaubender Rundblick auf die schneebedeckten Gipfel der Hochgebirgslandschaft.

2.893 Teilnehmer wollen den Lauf bewältigen, 2.110 schaffen es; (empfehlenswert, TOP-Organisation)

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Während des Marathons donnert eine Riesenlawine ins Ziel.